1. |
Edelgas
04:24
|
|||
Mein Vater kam zu mir mit den Worten mein Sohn
du bist nun alt genug für dein eigenes Teleskop
du sollst erfahren, was für eine Welt da draußen
auf dich wartet, also leg ich mal los
als die Erde noch ne Scheibe war, war alles perfekt
um die Weiten des Alls scherte sie sich einen feuchten Dreck
der Horizont war zwischen vier großen Säulen aufgespannt
und am Ende des Regenbogens wartete noch ein Schatz
doch mit dieser heilen Welt ist es längst schon vorbei
aufgrund von Erfindungen wie eben hier diesem Teil
sie bekam von jetzt auf gleich eine weibliche Rundung
nach kurzer Zeit hat der Mond an ihr Gefallen gefunden
wurde von ihm umgarnt, ein ungleiches Paar
doch er war ihr zu kalt, sie wollte lieber einen Star
unzwar den hellsten Stern von allen
gemeinsam mit 8 anderen in seinem Bann gefangen
dreht sich alles nur um ihn, für immer unerreichbar
zumindest scheinbar, denn er ist auch nur einsam
und muss sich prostituieren gehn auf der Milchstraße
wenn er nicht mit allen verglüht, kommen die schwarzen Löcher
Mein Vater erklärt mir jeden Samstag unsre neun Planeten
dabei sind es eigentlich nur acht
Mein Vater kam zu mir mit den Worten mein Sohn
du bist nun alt genug für dein eigenes Mikroskop
du sollst erfahren, wie wir eigentlich sind
also spitze die Ohren und höre ganz genau hin
die Mistel, sie ist ein Zeichen der Liebe
aber auch ein Parasit, der seinem Wirt die Kraft entzieht
solange es ihr beliebt klammert sie sich an ihm fest
und lässt ihn dann alleine, verlassen und entkräftigt
die schwarze Witwe, sie hatte viele Männer
verfingen sich im Netz und haben sie dann geschwängert
nach dem Geschlechtsakt wurden sie verspeist
von ihrem Fleisch gezehrt wurde sie dann immer fetter
In dieser kalten Welt kommst du dir selber fremd vor
sich anderen zu öffnen ist naiver Selbstmord
nutzen deine Schächen, um sich selber zu stärken
nimm dir einfach ein Beispiel an den chemischen Elementen
reagieren miteinander, wenn sie etwas davon haben
trennen sich dann wieder für den erstbesseren Partner
nur Edelgase machen bei dem Wahnsinn nicht mit
gehen keine Bindung ein und sind deshalb so stabil
Er sagte, Edelgase gehn keine Verbindung ein
doch nicht, dass sie leuchten, wenn man sie anregt
Mein allererstes Haustier war ein kleiner Spatz
ich bin leider auf ihn draufgetreten, danach war er Matsch
so ist das immer, irgendwie ist alles aus Glas
was ich mag, und wird irgendwann von mir zertrümmert
denn wenn der Puls zu sehr rast, bleibt er irgendwann stehn
alles vergeht, doch nur so kann etwas neues entstehn
meinetwegen, fressen unsre Partner uns auf
doch wir werden verdaut und sie scheiden uns wieder aus
enden dann als Dünger für ein schönes Gewächs
so betrachtet ist das alles doch nich so schlecht
fürchte keine schwarzen Löcher, weiß nicht ma was das ist
und das Licht einer Sternschnuppe erfüllt mich mit Glück
denn meine Erde ist trotz Teleskop immernoch ne Scheibe
und das wird wahrscheinlich so bleiben bis ich alt bin
kenne zwar die Zeichen, aber nicht ihre Bedeutung
Wozu lernen? Warte lieber auf die Erleuchtung
Mein Vater kam zu mir mit den Worten mein Sohn
vergiss alles was ich sagte, vielleicht bin ich morgen tot
es war nur eine Warnung, ich will dir da nicht reinreden
mach was du denkst, Junge, es ist dein Leben
Ja, es stimmt, der Mensch ist ein Edelgas
und geht deswegen keine Verbindung ein
doch wenn wir uns gegenseitig anregen, dann
können wir leuchten in allen Farben
Du leuchtest weiß
Du leuchtest hell
werde geblendet von deinem Licht
doch ich sehe trotzdem hin, es is einfach viel zu schön
|
||||
2. |
Koffein
02:08
|
|||
Morgenstund hat Gold im Mund, wie ein Pirat
Kanonenkugeln schlagen ein und dann schwingt er sich an Bord
das Pochen seines Holzbeins auf den Dielen kracht brutal
und der Haken an seim Arm ist nicht scharf sondern stumpf
denn so tut es mehr weh, er wird dich zwingen
über die Planke zu gehn und ins kalte Wasser zu springen
immerhin ist er ein Gentleman, wirft einen Rettungsring
auf dem in schnörkeligen Buchstaben steht: Koffein
Club 27, ÜBerdosis Koffein
Morgenstund hat Gold im Mund, wie ein echter Gangster
der im tiefergelegten Benser vor deine Haustür fährt
sie eintritt, deine Frau vergewaltigt, deine Kinder entführt
um sie dann als Kämpfer für nen Bandenkrieg zu rekrutiern
wenn du schlau bist, hast du vorgesorgt für solche Momente
ziehst die Schrotflinte aus einem der Schlafzimmerschränke
und der Gauner wird von einer Ladung Blei zersiebt,
auf dem Abzug ist mit Liebe eingraviert: Koffein
|
||||
3. |
Asexuell (Skit)
01:05
|
|||
4. |
Zuckerwatte
04:10
|
|||
Ein Heuballen weht in meinem Portemonnaie
Ein Obdachloser wohnt in meinem weißen Haus
Auf der Dose ist noch Pfand, wieso wirfst du sie weg?
Ein toter Präsident auf einem rosa Elefant
Die Schaufensterpuppen haben mehr Swag als ich
sie lachen mich aus, ich lache zurück
Sündhaft teuer, Syntax Error
World Trade Center, es riecht nach Terror
11. September, in 12 Tagen Herbst
geh raus, sammel Nüsse, denn der Winter kommt näher
und dein Fettgewebe reicht nicht aus, du weißt genau
such dir nen Job, Bitch! oder ich schmeiß dich raus
Tote Präsidenten, sie stehen nachts vor meinem Bett
suchen mich heim, aber ich hab keine Angst
Tote Präsidenten, doch sie hindern mich am Schlafen
ich geh raus, scheffel Kies und stehe meinen Mann
Vom Pizzafahrer bis zum Milliardär in 2 Wochen
Peter Parker, bin wie er, guck auf die Spidermansocken
greif nach nem Stock und zerschlag ein Spinnennetz
heraus kommt Zuckerwatte und die wird dann vercheckt
für 4 gute Lose von der Schießbude, Ziel, shoote
und hol dir den Plüschhund, der so süß guckt
denn der grimmige Dealer sieht so aus, als bräuchte er Trost
gib ihm einfach was zum Kuscheln und er schenkt dir sein Koks
in erster Linie wird gezogen, die Strecke verkauft
von den Erlösen machst du deine eigne Fastfoodkette auf
sei einfach abgezockt, benutz dein Verstand
und schon kniet das ganze Land vor dir und lutscht an deim Schwanz
Wenn du sagst dir wird schwarz vor Augen hast du keine Ahnung
du hast nie erfahren welche Farbe auf dich wartet
wenn die Kniee weich werden und du fällst
weil die Seele keine Kraft mehr hat und sich nich länger hält
dir wird schwindelig und du zitterst
resignierst, weil du einfach nich mehr mitmachst
endlich schläfst du ein, doch sie beobachten dich
beäugen kritisch deinen hart verdienten Lohn auf dem Tisch
Holz, Flocken, Deut, Kacheln, Heu, Riesen
Kröten, Cash, Rubel, Brötchen, Fliesen
Batzen, Piepen, Moos, Schotter, Moneten
Patte, Dukaten, Bimbes und Blech
scheffel Kies
George Washington, Abraham Lincoln
Franklin P. Roosevelt, Woodrow Willson
Thomas Jefferson, John F. Kennedy
Andrew Jackson, Ulysses S Grant
rest in peace
|
||||
5. |
Mosaik
02:36
|
|||
Die Löcher, die ich in die Luft starre sind Portale
leider bin ich grad nich da, hinterlass mir doch ne Nachricht
würd dir auch ne Postkarte schicken von der Aussicht
doch es gibt hier weder Briefe noch nen Boten, der sie austrägt
nur mich und meine Fliesen
ein großes Ganzes, wie ein Mosaik
Die blaue Latzhose ist mein Markenzeichen
wenn ich mit dem Spachtel Kacheln stapelweise aneinanderreihe
sind Fugen sind wie Flüsse, umschließen Kontinente
gleiten über den Rand und verschwinden in unendlichen Weiten
ein gut gefliestes Bad hat nun mal die beste Akustik
warum sonst singen wohl die meisten Menschen unter der Dusche?
das ist meine Bestimmung, ein ehrbarer Beruf
ich lebe für Keramik und verachte Teppichböden
nein, sie sind nich gleich, es sind alles Unikate
auch wenn‘s vielleicht so scheint, tragen alle meine Handschrift
denn manchmal wenn ich dann besonders kreativ bin
nehm ich einen Edding und bemal sie mit Motiven
Handwerk is was tolles, unterwegs erkennt mich jeder
Dank den Fliesen, die ich lege, nennen sie mich Fliesenleger
und sollte es passieren, dass ich mit diesen mal Geld mach
schenk ich meiner Mama einen himmelblauen Käfer
Es ist zum Verzweifeln, keine einzige will halten
Trümmerfeld auf dem Boden liegen abertausend Scherben
Schnitte an den Sohlen, die Wände kommen näher
wie ‘ne Müllpresse, man, ich glaub, ich werd hier drin verrecken
es gibt keinen Ausweg, kann erst raus, wenn alles fertig is
wie soll das funktionieren, wenn mir Kraft und auch der Mörtel fehlt?
die Geister, die ich rief, sind mir nun nicht mehr gehorsam
Moral von der Geschicht, als Meister wird man nich geboren
Fliesenlawinen schießen herab, ich weiche aus
alles was ich aufgebaut hab, ist jetzt eine Faust voll Staub
Kein Drama, vertrau auf deine Stärken und bleib lässig
muss nich rund werden, reicht auch eckig, bis es perfekt is
drück ich manche Fliese, dass zum Zwecke sie abschließe
in wohlgeformter Weise zu dem Bilde sich ergieße
erreiche das Ziel, wenn ich mich bisschen mehr bemüh
denn erst mit blutigen Kuppen kommt das Fingerspitzengefühl
die Löcher, die ich in die Luft starre sind Portale
leider bin ich grad nicht da, hinterlass mir doch ne Nachricht
hab mir eine parallele Dimension aufgebaut
würd am liebsten ewig bleiben, doch der Wecker reißt mich raus
drück auf schlummern, nur noch 5 Minuten
scheiße, schon wieder verpennt
|
||||
6. |
Hypnose
05:04
|
|||
Mein kleiner grüner Kaktus, draußen am Balkon
du hast ihn rausgeworfen und aus Stacheln wurden Dornen
er hatte mich beschützt, er war so wie ich
und wenn sie endlich groß genug sind, willst du mich ermorden
Die Bude schwitzt, überall nur Kitsch
Meine Fingernägel zerkaut, deine sind lang und spitz
Die Luft erfüllt von ekligem Parfum
Farbe türkis, rammst sie mir unter die Haut und reißt einen Witz
Drahtwülstige Locken, versteinert, Medusa
Zwischen deinen Schenkeln ein Dreieck, Bermuda
wenn du starrst werd ich zu Stein
Schiffe versenken, Treffer D 1, jetzt bist du dran
Das Irrlicht spielt fangen im Nebel
deine Spur, man kann sie garnich übersehn
komm nich hinterher, egal wie viele Schritte
denn ein Rudel Stripper zieht deinen Schlitten durch den Schnee
Fotosensitive Epilepsie, dürfen die Braut jetzt küssen
Streicheleinheiten, Peitschenhiebe, gefolgt von Samenergüssen
Die Kante, an der ich mich stoße,
Benommenheit, Hypnose
Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten,
schließlich wollen wir das gleiche also lass uns einfach ficken
du hast keine Nippel sondern dicke Warzen an den Titten
eigentlich sollt man dich dafür an nen Scheiterhaufen binden
presst mir heimlich mit nem Brandeisen dein Namen auf die Brust
damit jeder weiß, da ist Trademark auf dem Produkt
Zahnspange und lutschst, leid Qualen und schluck
muss zahlen im Puff, du bist Satans Wichsvorlage
bullige Hörner wachsen aus der Stirn
Furunkel, Tentakel sprießen aus der Fresse
Hufe und Klauen, die Ausgeburt der Hölle
grässliche Fratzen, ein Dämon, eine Bestie
Eitervulkane, triefen, brodeln
kranke Fantasien, groteske Visionen
belogen, Blick in den Spion
Privatgelände, betreten verboten
Du willst
mich
re pa riern
doch ich
brauch
kei nen scheiß Klemp ner
Pornos, Hollywood, Nervenenden, Wärme
Ja, nein, Vielleicht? ja, nein, vielleicht?
nein, niemals, wir sind kein Paar
bevor ich monogam werd, schaufel ich dein Grab
schenk dirn Sarg, Valentinstag
verdammte scheiße ich will meinen Kaktus wiederhaben
|
||||
7. |
Hairy Potter (Skit)
01:15
|
|||
8. |
Feder am Hut
03:41
|
|||
Sah das Geschehen früh von oben auf der Schulter eines Riesen
mit einem dicken Bauch und Haaren an den Füßen
wurde somit quasi auf Stelzen geboren
lebte in ständiger Sorge, dass mich Deckenventilatoren durchbohren
die Rotoren haben verfehlt
doch der Ausblick, der sich bot, bahnte maßgeblich meinen Weg
gradewegs in ihre ach so guten Karten
haben alle nur gebleufft, da war nich ma ne Straße
hinter den Kulissen lernt man, wie man Strippen zieht
komplexe Mechanismen, aber simple Strategien
es braucht nich viel, nur das Ziel im Visier
der Psychatrie kann man durch den Lüftungsschacht entflien
hab den Traum vom Fliegen, bau Maschin mit
riesen Propellern, Düsenantrieben
immer schneller, nix zu verlieren
Schallmauer, aussteigen schieben
Treppengeländer, Klettergerüst
Baumkrone mit Blättern geschmückt
auch ohne Halt Äpfel gepflückt
hab Glück, mich rettet Gebüsch
Freigeist, Heißluftballon
schweb über den Dingen, einsam gewonn
Schicksal, es gibt kein Entkomm
Schmetterling, Raupe, Cocon
Trampolin, Salti und Schrauben
Gegenverkehr, wem kann man trauen?
Katapult, senkrecht nach Hause
der Fallschirm reißt genau vor meinen Augen
Schwerkraft, mal fällst du auf die Fresse
Größenwahn, Höhenangst, ein paar Schrammen und blaue Flecke
Isolierzelle, häng noch immer im Gefängnis
Ziffern an den Wänden, von 1 bis unendlich
Streckbank, stopfe alles in mich rein
wachse nicht mehr in die Höhe, sondern nur noch in die Breite
Pfefferminzplätzchen, Diagnose, Diabetes
Abwarten, Tee trinken, bevor es zu spät is
der Riese ist heute grad ma einen Kopf größer
trage mittlerweile selber meine Zwerge auf den Schultern
lass sie ruhn, benutz sie, wenn es ernst wird, bewahr sie mir gut
Das Ass im Ärmel, die Feder am Hut
|
||||
9. |
THC
03:11
|
|||
Deine Zähne wippen auf und ab im Takt
die Lippen öffnen und schließen sich wie ein Vorhang
deine Zunge hält dahinter einen Monolog
und tanzt dabei, als gäbe es kein Morgen
Fouette, Arabesken, Capriolen
Pirouetten abgerundet vom Tombe
der Vorhang schließt, doch ist bald schon wieder offen
so etwas schönes habe ich noch nie gesehn
selbst die Zischlaute klingen wie Geigen
die harten Konsonanten wie ein Paukenschlag
auf einmal hörst du auf und fragst
ob wir uns verstanden ha'm
nicke nur, klatsche in die Hände
Halt, warum gehst du? war das schon das Ende?
ich verlange eine Zugabe
doch deine Zunge verbeugt sich
Schade
|
||||
10. |
Konsument
04:31
|
|||
wollte dir unbedingt ma danke sagen, denn du warst immer für mich da
seit diesem einen Tag, an dem ich dich einfach liegen ließ
Anfangs wars Ekel, später war es mir egal
doch nach ein paar Jahrn hab ich mich in dich verliebt
fing an mit dir zu sprechen und dir wuchsen Ohren
verlangte eine Antwort und dir wuchs ein Mund
du wurdest immer älter, immer reifer
immer größer, vergoren doch gesund
gut, nach mehreren Jahren wohnen im Dreck
riecht dein Duft mittlerweile nach eau de toilette
doch kein Ding, du gibst mir Hoffnung und weckst
in mir die Sehnsucht nach Drogen und Sex
isoliert unter Beton, Stein, Erde und Moos
schreib ich Texte über den Tod, wie Edgar Alan Poe
nur du hörst mir zu und bei peinlicher Stille
füllst du sie mit deiner lieblichen Stimme
Ich möchte ein Eisbär sein im Himalaya
dann müsste ich nicht mehr wein, alles wär so stark
allein, aber nie einsam
Im Wartesaal des Einwanderungsbüros von Absurdistan
steht ein Wasserspender, er hat ein Leck und tropft
auf all die Karteileichen der Immigranten
für immer abgeschoben in die Realität
Von wegen auf den Loorbeeren ausruhen, das sind Kronjuwelen
mühsam sich vom Bett auf seinen Thron zu quälen
sie sagten, ich würde das schon schaukeln
so ist es, schaut her, ich lasse sie baumeln
der König der Tiere schläft 20 Stunden am Tag
wagt's nur ma aufzustehen, wenn er was jagt
doch wozu? Es ist genug von allem da
mein Arsch ist so verwachsen, ich gehör zum Mobiliar
du verstehst mich, bist als einziges geblieben
verlassen von Gesellschaft, Freunden, Familie
früher einer von ihnen, die Metamorphose hat mich entstellt
mein Körper besteht nur aus Fetzen und einem Faden, der sie noch hält
ich verwelke, du blühst auf, doch ich hänge fest am Glauben
dass du Beine, die dir wachsen, nicht benutzt um fortzulaufen
denn wer soll mir denn sonst singen?
also bleib gefälligst hier, lass deine Stimmbänder klingen
Konsument
Komatös
Tut mir leid, ich verlass dich
wüsch dir viel Spaß im Plastik
tut mir leid, muss jetzt gehn
bin jetzt fort, wünsch dir viel Spaß im Müll
Du bist nur ein verschimmelter Burger
Du verdankst mir dein Leben
Bleib gefälligst hier, du Bastard
|
||||
11. |
Zentralasien (Skit)
01:05
|
|||
12. |
Hausche rinn
04:42
|
|||
Mitten im Wald steht ein Pilz aus Beton
die Überreste eines Schwimmbads
und in den alten Bombenkratern
spielen heute kleine Kinder
der Zahn der Zeit ist hohl und stumpf
Wasser fließt bergauf
Wurzeln zerreißen den Asphalt
nass, kalt und grau
Leerstehende Häuser, entkernt bis aufs Gemäuer
der Efeu kommt und nimmt sich nur was ihm schon längst gehört hat
Tau auf dem Teer verrinnt langsam wie Tränen
die Tauben gurren leise das Lied vom Tod
und treffen sich auf Schrottplätzen zum Restepicken
müssen aufpassen, dass sie nicht im Dreck ersticken
man gab uns ein Geschenk mit Saarschleife verpackt
doch verscheuchte uns aus dem Paradies
denn wir rissen es auf und machten es so kaputt
Glück auf, Glück ab, begraben unter Schutt
es war das Auenland des blauen Planeten
wir benahmen uns daneben, wird es das je wieder sein?
ich bin mir sicher, denn Zeit heilt alle wunden
und der Letzte macht das Licht aus, doch der Letzte bin nicht ich
Hast du dich schonmal gefragt warum wir im Dreck liegen
weil wir den Dreck lieben, lass uns einfach in Frieden
nur eine Bitte, mach das Licht wieder an
Damals ham wa alle uff der Grub geschafft
doch sie han zugemacht, dann hieß es gute Nacht, Licht aus
Haben uns nicht mehr gebraucht, Mittel zum Zweck
sind für sie nur noch der Abschaum der Gesellschaft
1955 Unabhängigkeit, wir wollen sie zurück und sind zu allem bereit
kämpfen an 2 Fronten mit Schwertern und Kanonen
gegen Pälzer und Franzosen, doch ham lange nich gewonn
Am Lagerfeuer sitzt man und quasselt
Grimassen lauern im Schatten, wie die Augen einer Katze
darüber, wie sich früher, Musiker und Schauspieler
trafen auf ein kaltes Zwickel im Nauwieser
man hörte HipHop durch die Straßen pumpen
von Inglebird bis Zazabrooklyn
Schwenkerrap, die Autobahn klang wie das Meer
tranken Sex on the Saarwies, die Partys warn legendär
Früher als der Strom noch floss saß ich im Zug
kam von meinen Großeltern, war zu Besuch
ein Blick aus dem Fenster, aus gut betucht
wurde mit der Zeit nur noch gut genug
der Horizont war rot wie Blut, es wurde immer dunkler
im Osten geht die Sonne auf, im Westen geht sie unter
sah Brücken, die ich überfuhr, hinter mir einstürzen
bedrohlich aufragende Monumente der Industrie
Nur Konsumenten an den Bahnhöfen
doch war trotzdem irgendwie immer wie frisch verliebt
wenn ich ankam, denn langsam, gewöhnen sich die Augen an die Dunkelheit und man merkt
wie nichtig das Licht ist, im Vergleich zu der Luft, die man atmet
dank dem Generator vor dem Fenster, der mit Wind betrieben wird
ist die Glühbirne nicht die einzige Birne die glüht
sitze am Schreibtisch, gedankenversunken
was ich wohl am besten schreib in meinen Abschiedsbrief
es tut mir Leid, wenn du jetzt schrecklich enttäuscht bist
steckst voll Erinnerung, wie das Gesicht eines Freundes
ich rühm dich, du freundliches Land an der Saar
doch daheim verblasst und die Welt rückt nah
packe meine sieben Sachen, verlass den schönsten Arsch der Welt
es gibt nich mehr viel zu sagen, außer
Hausche rinn!
|
KONSUMENT Saarbrücken, Germany
Konsument ist live gespielter Hip-Hop ohne Genregrenzen. Durchdachter Rap, der mit Punkattitude Druck aufbaut und Dich dann mit subtilen, zahnenden Beats wieder abholt. Fragile Riffs jagen stampfende Rhythmen. Sphärische Flächen wechseln sich mit Passagen der reinen Energie. Ein Bandsound in dem klar wird, wie stark Jazz und Punk die Musiker gleichermaßen beeinflusst haben. ... more
Streaming and Download help
If you like KONSUMENT, you may also like:
Bandcamp Daily your guide to the world of Bandcamp