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Fliesen verfugen LP

by KONSUMENT

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  • Record/Vinyl + Digital Album

    Siebdruck des Künstlers bet.one vom Kollektiv daily struggle.
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  • Record/Vinyl + Digital Album

    Besprüht vom Künstler Robin von Gestern.
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  • Record/Vinyl + Digital Album

    Besprüht vom Künstler Tisoe.
    Limitiert auf 10 Stück.

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  • Vinyl - Arstist Edition: KONSTRUKTGESTALT
    Record/Vinyl + Digital Album

    Bemalt vom Künstler Hauke Niether aka Konstruktgestalt.
    Limitert auf 25 Stück.

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  • Vinyl - Klassik Version
    Record/Vinyl + Digital Album

    Bemalt vom Künstler Hannes Brischke.
    Limitiert auf 100 Stück

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  • Vinyl - Artist Edition: VOGGENREITER
    Record/Vinyl + Digital Album

    Bemalt vom Künstler Dennis Voggenreiter.
    Limitiert auf 25 Stück

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  • Vinyl - Artist Edition: TRIBES
    Record/Vinyl + Digital Album

    Bemalt von der Künstlerin TRIBES.
    Limitiert auf 25 Stück

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  • Vinyl - Mannequin Version
    Record/Vinyl + Digital Album

    Bemalt von unserem Sänger/Rapper Marlon.
    Limitiert auf 50 Stück.

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1.
Edelgas 04:24
Mein Vater kam zu mir mit den Worten mein Sohn du bist nun alt genug für dein eigenes Teleskop du sollst erfahren, was für eine Welt da draußen auf dich wartet, also leg ich mal los als die Erde noch ne Scheibe war, war alles perfekt um die Weiten des Alls scherte sie sich einen feuchten Dreck der Horizont war zwischen vier großen Säulen aufgespannt und am Ende des Regenbogens wartete noch ein Schatz doch mit dieser heilen Welt ist es längst schon vorbei aufgrund von Erfindungen wie eben hier diesem Teil sie bekam von jetzt auf gleich eine weibliche Rundung nach kurzer Zeit hat der Mond an ihr Gefallen gefunden wurde von ihm umgarnt, ein ungleiches Paar doch er war ihr zu kalt, sie wollte lieber einen Star unzwar den hellsten Stern von allen gemeinsam mit 8 anderen in seinem Bann gefangen dreht sich alles nur um ihn, für immer unerreichbar zumindest scheinbar, denn er ist auch nur einsam und muss sich prostituieren gehn auf der Milchstraße wenn er nicht mit allen verglüht, kommen die schwarzen Löcher Mein Vater erklärt mir jeden Samstag unsre neun Planeten dabei sind es eigentlich nur acht Mein Vater kam zu mir mit den Worten mein Sohn du bist nun alt genug für dein eigenes Mikroskop du sollst erfahren, wie wir eigentlich sind also spitze die Ohren und höre ganz genau hin die Mistel, sie ist ein Zeichen der Liebe aber auch ein Parasit, der seinem Wirt die Kraft entzieht solange es ihr beliebt klammert sie sich an ihm fest und lässt ihn dann alleine, verlassen und entkräftigt die schwarze Witwe, sie hatte viele Männer verfingen sich im Netz und haben sie dann geschwängert nach dem Geschlechtsakt wurden sie verspeist von ihrem Fleisch gezehrt wurde sie dann immer fetter In dieser kalten Welt kommst du dir selber fremd vor sich anderen zu öffnen ist naiver Selbstmord nutzen deine Schächen, um sich selber zu stärken nimm dir einfach ein Beispiel an den chemischen Elementen reagieren miteinander, wenn sie etwas davon haben trennen sich dann wieder für den erstbesseren Partner nur Edelgase machen bei dem Wahnsinn nicht mit gehen keine Bindung ein und sind deshalb so stabil Er sagte, Edelgase gehn keine Verbindung ein doch nicht, dass sie leuchten, wenn man sie anregt Mein allererstes Haustier war ein kleiner Spatz ich bin leider auf ihn draufgetreten, danach war er Matsch so ist das immer, irgendwie ist alles aus Glas was ich mag, und wird irgendwann von mir zertrümmert denn wenn der Puls zu sehr rast, bleibt er irgendwann stehn alles vergeht, doch nur so kann etwas neues entstehn meinetwegen, fressen unsre Partner uns auf doch wir werden verdaut und sie scheiden uns wieder aus enden dann als Dünger für ein schönes Gewächs so betrachtet ist das alles doch nich so schlecht fürchte keine schwarzen Löcher, weiß nicht ma was das ist und das Licht einer Sternschnuppe erfüllt mich mit Glück denn meine Erde ist trotz Teleskop immernoch ne Scheibe und das wird wahrscheinlich so bleiben bis ich alt bin kenne zwar die Zeichen, aber nicht ihre Bedeutung Wozu lernen? Warte lieber auf die Erleuchtung Mein Vater kam zu mir mit den Worten mein Sohn vergiss alles was ich sagte, vielleicht bin ich morgen tot es war nur eine Warnung, ich will dir da nicht reinreden mach was du denkst, Junge, es ist dein Leben Ja, es stimmt, der Mensch ist ein Edelgas und geht deswegen keine Verbindung ein doch wenn wir uns gegenseitig anregen, dann können wir leuchten in allen Farben Du leuchtest weiß Du leuchtest hell werde geblendet von deinem Licht doch ich sehe trotzdem hin, es is einfach viel zu schön
2.
Koffein 02:08
Morgenstund hat Gold im Mund, wie ein Pirat Kanonenkugeln schlagen ein und dann schwingt er sich an Bord das Pochen seines Holzbeins auf den Dielen kracht brutal und der Haken an seim Arm ist nicht scharf sondern stumpf denn so tut es mehr weh, er wird dich zwingen über die Planke zu gehn und ins kalte Wasser zu springen immerhin ist er ein Gentleman, wirft einen Rettungsring auf dem in schnörkeligen Buchstaben steht: Koffein Club 27, ÜBerdosis Koffein Morgenstund hat Gold im Mund, wie ein echter Gangster der im tiefergelegten Benser vor deine Haustür fährt sie eintritt, deine Frau vergewaltigt, deine Kinder entführt um sie dann als Kämpfer für nen Bandenkrieg zu rekrutiern wenn du schlau bist, hast du vorgesorgt für solche Momente ziehst die Schrotflinte aus einem der Schlafzimmerschränke und der Gauner wird von einer Ladung Blei zersiebt, auf dem Abzug ist mit Liebe eingraviert: Koffein
3.
4.
Zuckerwatte 04:10
Ein Heuballen weht in meinem Portemonnaie Ein Obdachloser wohnt in meinem weißen Haus Auf der Dose ist noch Pfand, wieso wirfst du sie weg? Ein toter Präsident auf einem rosa Elefant Die Schaufensterpuppen haben mehr Swag als ich sie lachen mich aus, ich lache zurück Sündhaft teuer, Syntax Error World Trade Center, es riecht nach Terror 11. September, in 12 Tagen Herbst geh raus, sammel Nüsse, denn der Winter kommt näher und dein Fettgewebe reicht nicht aus, du weißt genau such dir nen Job, Bitch! oder ich schmeiß dich raus Tote Präsidenten, sie stehen nachts vor meinem Bett suchen mich heim, aber ich hab keine Angst Tote Präsidenten, doch sie hindern mich am Schlafen ich geh raus, scheffel Kies und stehe meinen Mann Vom Pizzafahrer bis zum Milliardär in 2 Wochen Peter Parker, bin wie er, guck auf die Spidermansocken greif nach nem Stock und zerschlag ein Spinnennetz heraus kommt Zuckerwatte und die wird dann vercheckt für 4 gute Lose von der Schießbude, Ziel, shoote und hol dir den Plüschhund, der so süß guckt denn der grimmige Dealer sieht so aus, als bräuchte er Trost gib ihm einfach was zum Kuscheln und er schenkt dir sein Koks in erster Linie wird gezogen, die Strecke verkauft von den Erlösen machst du deine eigne Fastfoodkette auf sei einfach abgezockt, benutz dein Verstand und schon kniet das ganze Land vor dir und lutscht an deim Schwanz Wenn du sagst dir wird schwarz vor Augen hast du keine Ahnung du hast nie erfahren welche Farbe auf dich wartet wenn die Kniee weich werden und du fällst weil die Seele keine Kraft mehr hat und sich nich länger hält dir wird schwindelig und du zitterst resignierst, weil du einfach nich mehr mitmachst endlich schläfst du ein, doch sie beobachten dich beäugen kritisch deinen hart verdienten Lohn auf dem Tisch Holz, Flocken, Deut, Kacheln, Heu, Riesen Kröten, Cash, Rubel, Brötchen, Fliesen Batzen, Piepen, Moos, Schotter, Moneten Patte, Dukaten, Bimbes und Blech scheffel Kies George Washington, Abraham Lincoln Franklin P. Roosevelt, Woodrow Willson Thomas Jefferson, John F. Kennedy Andrew Jackson, Ulysses S Grant rest in peace
5.
Mosaik 02:36
Die Löcher, die ich in die Luft starre sind Portale leider bin ich grad nich da, hinterlass mir doch ne Nachricht würd dir auch ne Postkarte schicken von der Aussicht doch es gibt hier weder Briefe noch nen Boten, der sie austrägt nur mich und meine Fliesen ein großes Ganzes, wie ein Mosaik Die blaue Latzhose ist mein Markenzeichen wenn ich mit dem Spachtel Kacheln stapelweise aneinanderreihe sind Fugen sind wie Flüsse, umschließen Kontinente gleiten über den Rand und verschwinden in unendlichen Weiten ein gut gefliestes Bad hat nun mal die beste Akustik warum sonst singen wohl die meisten Menschen unter der Dusche? das ist meine Bestimmung, ein ehrbarer Beruf ich lebe für Keramik und verachte Teppichböden nein, sie sind nich gleich, es sind alles Unikate auch wenn‘s vielleicht so scheint, tragen alle meine Handschrift denn manchmal wenn ich dann besonders kreativ bin nehm ich einen Edding und bemal sie mit Motiven Handwerk is was tolles, unterwegs erkennt mich jeder Dank den Fliesen, die ich lege, nennen sie mich Fliesenleger und sollte es passieren, dass ich mit diesen mal Geld mach schenk ich meiner Mama einen himmelblauen Käfer Es ist zum Verzweifeln, keine einzige will halten Trümmerfeld auf dem Boden liegen abertausend Scherben Schnitte an den Sohlen, die Wände kommen näher wie ‘ne Müllpresse, man, ich glaub, ich werd hier drin verrecken es gibt keinen Ausweg, kann erst raus, wenn alles fertig is wie soll das funktionieren, wenn mir Kraft und auch der Mörtel fehlt? die Geister, die ich rief, sind mir nun nicht mehr gehorsam Moral von der Geschicht, als Meister wird man nich geboren Fliesenlawinen schießen herab, ich weiche aus alles was ich aufgebaut hab, ist jetzt eine Faust voll Staub Kein Drama, vertrau auf deine Stärken und bleib lässig muss nich rund werden, reicht auch eckig, bis es perfekt is drück ich manche Fliese, dass zum Zwecke sie abschließe in wohlgeformter Weise zu dem Bilde sich ergieße erreiche das Ziel, wenn ich mich bisschen mehr bemüh denn erst mit blutigen Kuppen kommt das Fingerspitzengefühl die Löcher, die ich in die Luft starre sind Portale leider bin ich grad nicht da, hinterlass mir doch ne Nachricht hab mir eine parallele Dimension aufgebaut würd am liebsten ewig bleiben, doch der Wecker reißt mich raus drück auf schlummern, nur noch 5 Minuten scheiße, schon wieder verpennt
6.
Hypnose 05:04
Mein kleiner grüner Kaktus, draußen am Balkon du hast ihn rausgeworfen und aus Stacheln wurden Dornen er hatte mich beschützt, er war so wie ich und wenn sie endlich groß genug sind, willst du mich ermorden Die Bude schwitzt, überall nur Kitsch Meine Fingernägel zerkaut, deine sind lang und spitz Die Luft erfüllt von ekligem Parfum Farbe türkis, rammst sie mir unter die Haut und reißt einen Witz Drahtwülstige Locken, versteinert, Medusa Zwischen deinen Schenkeln ein Dreieck, Bermuda wenn du starrst werd ich zu Stein Schiffe versenken, Treffer D 1, jetzt bist du dran Das Irrlicht spielt fangen im Nebel deine Spur, man kann sie garnich übersehn komm nich hinterher, egal wie viele Schritte denn ein Rudel Stripper zieht deinen Schlitten durch den Schnee Fotosensitive Epilepsie, dürfen die Braut jetzt küssen Streicheleinheiten, Peitschenhiebe, gefolgt von Samenergüssen Die Kante, an der ich mich stoße, Benommenheit, Hypnose Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten, schließlich wollen wir das gleiche also lass uns einfach ficken du hast keine Nippel sondern dicke Warzen an den Titten eigentlich sollt man dich dafür an nen Scheiterhaufen binden presst mir heimlich mit nem Brandeisen dein Namen auf die Brust damit jeder weiß, da ist Trademark auf dem Produkt Zahnspange und lutschst, leid Qualen und schluck muss zahlen im Puff, du bist Satans Wichsvorlage bullige Hörner wachsen aus der Stirn Furunkel, Tentakel sprießen aus der Fresse Hufe und Klauen, die Ausgeburt der Hölle grässliche Fratzen, ein Dämon, eine Bestie Eitervulkane, triefen, brodeln kranke Fantasien, groteske Visionen belogen, Blick in den Spion Privatgelände, betreten verboten Du willst mich re pa riern doch ich brauch kei nen scheiß Klemp ner Pornos, Hollywood, Nervenenden, Wärme Ja, nein, Vielleicht? ja, nein, vielleicht? nein, niemals, wir sind kein Paar bevor ich monogam werd, schaufel ich dein Grab schenk dirn Sarg, Valentinstag verdammte scheiße ich will meinen Kaktus wiederhaben
7.
8.
Feder am Hut 03:41
Sah das Geschehen früh von oben auf der Schulter eines Riesen mit einem dicken Bauch und Haaren an den Füßen wurde somit quasi auf Stelzen geboren lebte in ständiger Sorge, dass mich Deckenventilatoren durchbohren die Rotoren haben verfehlt doch der Ausblick, der sich bot, bahnte maßgeblich meinen Weg gradewegs in ihre ach so guten Karten haben alle nur gebleufft, da war nich ma ne Straße hinter den Kulissen lernt man, wie man Strippen zieht komplexe Mechanismen, aber simple Strategien es braucht nich viel, nur das Ziel im Visier der Psychatrie kann man durch den Lüftungsschacht entflien hab den Traum vom Fliegen, bau Maschin mit riesen Propellern, Düsenantrieben immer schneller, nix zu verlieren Schallmauer, aussteigen schieben Treppengeländer, Klettergerüst Baumkrone mit Blättern geschmückt auch ohne Halt Äpfel gepflückt hab Glück, mich rettet Gebüsch Freigeist, Heißluftballon schweb über den Dingen, einsam gewonn Schicksal, es gibt kein Entkomm Schmetterling, Raupe, Cocon Trampolin, Salti und Schrauben Gegenverkehr, wem kann man trauen? Katapult, senkrecht nach Hause der Fallschirm reißt genau vor meinen Augen Schwerkraft, mal fällst du auf die Fresse Größenwahn, Höhenangst, ein paar Schrammen und blaue Flecke Isolierzelle, häng noch immer im Gefängnis Ziffern an den Wänden, von 1 bis unendlich Streckbank, stopfe alles in mich rein wachse nicht mehr in die Höhe, sondern nur noch in die Breite Pfefferminzplätzchen, Diagnose, Diabetes Abwarten, Tee trinken, bevor es zu spät is der Riese ist heute grad ma einen Kopf größer trage mittlerweile selber meine Zwerge auf den Schultern lass sie ruhn, benutz sie, wenn es ernst wird, bewahr sie mir gut Das Ass im Ärmel, die Feder am Hut
9.
THC 03:11
Deine Zähne wippen auf und ab im Takt die Lippen öffnen und schließen sich wie ein Vorhang deine Zunge hält dahinter einen Monolog und tanzt dabei, als gäbe es kein Morgen Fouette, Arabesken, Capriolen Pirouetten abgerundet vom Tombe der Vorhang schließt, doch ist bald schon wieder offen so etwas schönes habe ich noch nie gesehn selbst die Zischlaute klingen wie Geigen die harten Konsonanten wie ein Paukenschlag auf einmal hörst du auf und fragst ob wir uns verstanden ha'm nicke nur, klatsche in die Hände Halt, warum gehst du? war das schon das Ende? ich verlange eine Zugabe doch deine Zunge verbeugt sich Schade
10.
Konsument 04:31
wollte dir unbedingt ma danke sagen, denn du warst immer für mich da seit diesem einen Tag, an dem ich dich einfach liegen ließ Anfangs wars Ekel, später war es mir egal doch nach ein paar Jahrn hab ich mich in dich verliebt fing an mit dir zu sprechen und dir wuchsen Ohren verlangte eine Antwort und dir wuchs ein Mund du wurdest immer älter, immer reifer immer größer, vergoren doch gesund gut, nach mehreren Jahren wohnen im Dreck riecht dein Duft mittlerweile nach eau de toilette doch kein Ding, du gibst mir Hoffnung und weckst in mir die Sehnsucht nach Drogen und Sex isoliert unter Beton, Stein, Erde und Moos schreib ich Texte über den Tod, wie Edgar Alan Poe nur du hörst mir zu und bei peinlicher Stille füllst du sie mit deiner lieblichen Stimme Ich möchte ein Eisbär sein im Himalaya dann müsste ich nicht mehr wein, alles wär so stark allein, aber nie einsam Im Wartesaal des Einwanderungsbüros von Absurdistan steht ein Wasserspender, er hat ein Leck und tropft auf all die Karteileichen der Immigranten für immer abgeschoben in die Realität Von wegen auf den Loorbeeren ausruhen, das sind Kronjuwelen mühsam sich vom Bett auf seinen Thron zu quälen sie sagten, ich würde das schon schaukeln so ist es, schaut her, ich lasse sie baumeln der König der Tiere schläft 20 Stunden am Tag wagt's nur ma aufzustehen, wenn er was jagt doch wozu? Es ist genug von allem da mein Arsch ist so verwachsen, ich gehör zum Mobiliar du verstehst mich, bist als einziges geblieben verlassen von Gesellschaft, Freunden, Familie früher einer von ihnen, die Metamorphose hat mich entstellt mein Körper besteht nur aus Fetzen und einem Faden, der sie noch hält ich verwelke, du blühst auf, doch ich hänge fest am Glauben dass du Beine, die dir wachsen, nicht benutzt um fortzulaufen denn wer soll mir denn sonst singen? also bleib gefälligst hier, lass deine Stimmbänder klingen Konsument Komatös Tut mir leid, ich verlass dich wüsch dir viel Spaß im Plastik tut mir leid, muss jetzt gehn bin jetzt fort, wünsch dir viel Spaß im Müll Du bist nur ein verschimmelter Burger Du verdankst mir dein Leben Bleib gefälligst hier, du Bastard
11.
12.
Hausche rinn 04:42
Mitten im Wald steht ein Pilz aus Beton die Überreste eines Schwimmbads und in den alten Bombenkratern spielen heute kleine Kinder der Zahn der Zeit ist hohl und stumpf Wasser fließt bergauf Wurzeln zerreißen den Asphalt nass, kalt und grau Leerstehende Häuser, entkernt bis aufs Gemäuer der Efeu kommt und nimmt sich nur was ihm schon längst gehört hat Tau auf dem Teer verrinnt langsam wie Tränen die Tauben gurren leise das Lied vom Tod und treffen sich auf Schrottplätzen zum Restepicken müssen aufpassen, dass sie nicht im Dreck ersticken man gab uns ein Geschenk mit Saarschleife verpackt doch verscheuchte uns aus dem Paradies denn wir rissen es auf und machten es so kaputt Glück auf, Glück ab, begraben unter Schutt es war das Auenland des blauen Planeten wir benahmen uns daneben, wird es das je wieder sein? ich bin mir sicher, denn Zeit heilt alle wunden und der Letzte macht das Licht aus, doch der Letzte bin nicht ich Hast du dich schonmal gefragt warum wir im Dreck liegen weil wir den Dreck lieben, lass uns einfach in Frieden nur eine Bitte, mach das Licht wieder an Damals ham wa alle uff der Grub geschafft doch sie han zugemacht, dann hieß es gute Nacht, Licht aus Haben uns nicht mehr gebraucht, Mittel zum Zweck sind für sie nur noch der Abschaum der Gesellschaft 1955 Unabhängigkeit, wir wollen sie zurück und sind zu allem bereit kämpfen an 2 Fronten mit Schwertern und Kanonen gegen Pälzer und Franzosen, doch ham lange nich gewonn Am Lagerfeuer sitzt man und quasselt Grimassen lauern im Schatten, wie die Augen einer Katze darüber, wie sich früher, Musiker und Schauspieler trafen auf ein kaltes Zwickel im Nauwieser man hörte HipHop durch die Straßen pumpen von Inglebird bis Zazabrooklyn Schwenkerrap, die Autobahn klang wie das Meer tranken Sex on the Saarwies, die Partys warn legendär Früher als der Strom noch floss saß ich im Zug kam von meinen Großeltern, war zu Besuch ein Blick aus dem Fenster, aus gut betucht wurde mit der Zeit nur noch gut genug der Horizont war rot wie Blut, es wurde immer dunkler im Osten geht die Sonne auf, im Westen geht sie unter sah Brücken, die ich überfuhr, hinter mir einstürzen bedrohlich aufragende Monumente der Industrie Nur Konsumenten an den Bahnhöfen doch war trotzdem irgendwie immer wie frisch verliebt wenn ich ankam, denn langsam, gewöhnen sich die Augen an die Dunkelheit und man merkt wie nichtig das Licht ist, im Vergleich zu der Luft, die man atmet dank dem Generator vor dem Fenster, der mit Wind betrieben wird ist die Glühbirne nicht die einzige Birne die glüht sitze am Schreibtisch, gedankenversunken was ich wohl am besten schreib in meinen Abschiedsbrief es tut mir Leid, wenn du jetzt schrecklich enttäuscht bist steckst voll Erinnerung, wie das Gesicht eines Freundes ich rühm dich, du freundliches Land an der Saar doch daheim verblasst und die Welt rückt nah packe meine sieben Sachen, verlass den schönsten Arsch der Welt es gibt nich mehr viel zu sagen, außer Hausche rinn!

credits

released September 23, 2016

Marlon Kron - Texte, Rap, Gesang
Lukas Reidenbach - Bass, Gesang, Komposition
Stephan Goldbach - Fender Rhodes, Komposition
Marius Buck - Schlagzeug, Komposition
Leo Kwandt - Aufnahme, Mix und Master
Mina Shokat - Querflöte
Michael Hupperts - Posaune
Manuel Scherer - Trompete
Hannes Gajovskij - Gitarre
Darja Linder - Artwork
Hannes Brischke - Artwork
Michael Simon - Artwork

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KONSUMENT Saarbrücken, Germany

Konsument ist live gespielter Hip-Hop ohne Genregrenzen. Durchdachter Rap, der mit Punkattitude Druck aufbaut und Dich dann mit subtilen, zahnenden Beats wieder abholt. Fragile Riffs jagen stampfende Rhythmen. Sphärische Flächen wechseln sich mit Passagen der reinen Energie. Ein Bandsound in dem klar wird, wie stark Jazz und Punk die Musiker gleichermaßen beeinflusst haben. ... more

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